Am 23. 8. 07 erfolgten bei einer Begehung orientierende Analysen betroffener
Areale mit Bohrstock und Tensiometer, um aufzuklären, ob Stauwasserböden
existieren. Die Oberkrume wies z.T. nahezu gesättigte Verhältnisse
auf, während Unterbodenschichten ungesättigt waren. Bt-Horizonte wurden
in Tiefen zwischen 6 un11 dm vorgefunden. Sandige Areale wiesen Bänderungen
auf. Damit konnten bei den Witterungsverhältnissen 2007 Rückstaueffekte
während der Vegetationsperiode eintreten, die dann in Kombination mit höheren
Niederschlagsintensitäten in sensiblen Bereichen zu Rinnen- und Grabenerosion
führen konnten.
Der Oberboden im Akkumulationsareal der Gräben, (nahe Böschungsabbruch
offener Graben) befand sich in 10 cm Bodentiefe bereits im annähernd gesättigten
Zustand. Der Unterboden weiterer Analysepunkte wies Werte in Höhe der Feldkapazität
auf. Wird ein mittleres Porenvolumen von 35 % und eine Bodentiefe von 7 dm bei
Sand bzw. lehmigen Sandböden unterstellt, sind ca. 200 mm Niederschlag
bis zur vollen Bodensättigung erforderlich. Eine mittlere monatliche Verdunstung
in Höhe von 80 mm verringert den Bodenvorrat. Die spezielle Niederschlagsabfolge
um Radewege 2007 mit monatlichem Wasserüberschuss führte damit zu
nahezu Bodensättigung, wodurch nachfolgende Niederschläge "Sättigungsabfluss"
bereits bei geringeren Niederschlagsdargeboten (P, I30)
verursachten. In der Nacht (23./24.8.) traten wiederum zwei Starkregen mit 83
mm Regensumme auf (davon 63 mm in 30 Minuten, Angabe Brielower Agrar mbh). Diese
Werte untermauern die Annahme des Modellregens sowie der Anfangswassergehalte
im nahe gesättigten Bodenzustand. Die Messwerte in Tabelle
4, (Luftlinie 2 km Entfernung) weichen deutlich von den Werten der Gewitterzelle
mit o.g. Werten ab.
Dargestellt sind nachfolgend Kombinationsprodukte des DWD von Bodenmesswerten
und Radarniederschlag relevanter Tage: 6- oder 24-h-Summen (Überschrift
beachten), vom Summationsende rückwärts gerechnet (Malitz 2008, pers.
Mitt.; Abbildung 15 bis Abbildung 19).
Beispiel:
RANIE-Analyse Boden + Radar am 22.07.2007, 06:00 UTC minus 24 h (Abbildung
19)
21.07.07, ab 6 Uhr UTC bis 22.07.07, bis 6 Uhr UTC (Bei der
uhrzeitlichen Interpretation bzgl. gesetzlicher Zeit müssen eine Stunde
Zeitverschiebung und eine Stunde wegen Sommerzeit berücksichtigt werden);
RANIE-Analyse Boden + Radar am 22.07.2007, 06:00 UTC minus 6 h (Abbildung 18), 22.07.07, ab 0 Uhr UTC bis 22.07.07, bis 6 Uhr UTC (Man erkennt hier, dass die 24-h-Summe im Wesentlichen bereits innerhalb von 6 Stunden gefallen ist!)