Die Intensität von Starkregen ist der wichtigste Faktor, der Oberflächenabfluss
und Bodenabtrag auslösen kann. Die mittleren langjährigen Erosivitätswerte
in Nordost-Deutschland sind relativ ausgeglichen, sie liegen zwischen 35 und
55 N/h.a (DEUMLICH, 1999). Obwohl
die Regenfaktoren verglichen mit anderen Gebieten Deutschlands (z.B. Bayern
40 ... 140 N/(h . a), SCHWERTMANN
ET AL. 1990) relativ niedrig sind, können durch einzelne Starkregen
verursachte Bodenabträge hoch sein.
Während der Vegetationszeit lösen starke und/oder lang anhaltende
Niederschläge Erosion aus, wenn sie bestimmte Schwellenwerte der Intensität
(I) und Niederschlagshöhe (P) über-schreiten. Bereits ab einer Schwelle
P ≥
7,5 mm oder I30 ≥
5 mm/h ist der Beginn des Bodenabtrages im Jungmoränengebiet
Nordostdeutschlands zu registrieren. Oberhalb von I = 15 mm.h-1;
sind stets Bodenabträge (> 0,2 t.ha-1) unter Mais- und Hackfrüchten
bei Einzelereignissen auf sandigen bis lehmigen Böden zu verzeichnen (DEUMLICH
U. GÖDICKE 1989).
Die 10-Minutenwerte der DWD-Daten der Stationen Genthin und Potsdam ermöglichten
eine detaillierte Starkregenauswertung (Tabelle
5 und Tabelle 6), ebenso
die 1-Minutenwerte der ZALF-Meßstation in Paulinenaue (Tabelle
7). Obwohl eine räumliche Distanz zum "Russengraben" existiert,
wird deutlich, dass auch an diesen Stationen an den betreffenden Tagen Starkregen
eintraten, z.T. mehrmals an einem Tag (15.6. in Genthin), wie es auch für
Brielow berichtet wurde (Abweichungen der Tageszuordnung aufgrund unterschiedlicher
Zusammenfassung). Der größte 10-Minutenwert betrug in Potsdam am
25. Mai 14,2 mm, d.h. eine 10-Minutenintensität von 85,2 mm.h<sup>-1</sup>
wurde erreicht. Spitzen innerhalb eines Zeitintervalls liegen meist noch deutlich
höher (DEUMLICH, 1999). In
Paulinenaue erreichten Spitzen der Niederschlagsintensität auch Werte >
70 mm.h<sup>-1</sup>(Abbildung
31 in Anlage 1).
Durch starke Erosionsschäden betroffen wurden mehrere Ackerflächen der Brielower Agrargesellschaft mbH in der Gemarkung Radewege, insbesondere Schlag 40 (Klinkerstr. links) und Schlag 63 (Konsumweg rechts) am nördlichen Siedlungsrand von Radewege. Das Projekt ist auf Schlag 40 konzentriert, seine Resultate sind aber auch darüber hinaus in der Region nutzbar.